
Sonntag, 15. Juni 2025, 17:00
Kirche der Schmerzhaften Mutter
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Dienstag, 01. Juli 2025, 19:00
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Der Jammervolle so gedultig als unschuldig-leydende Hussiten Fürst Hiob1
Das Oratorium „Der jammervolle, so geduldig als unschuldig-leidende Hussitenfürst Hiob“ ist ein Werk des Komponisten Gregor Joseph Werner (1693–1766), der von 1728 bis zu seinem Tod als Kapellmeister der Fürsten Esterházy wirkte. Er war damit der unmittelbare Vorgänger Joseph Haydns in dieser Funktion.
Werners umfangreiches kirchenmusikalisches Schaffen ist bislang nur zum Teil erschlossen. Charakteristisch für seine Tonsprache sind eine klangliche Ökonomie und eine textnahe musikalische Rhetorik — so direkt, kunstvoll und plakativ zugleich.
Vielmehr arbeitet Werner mit harmonisch maßvollen, fast tröstenden Dissonanzen, die der Musik trotz aller Vielgestaltigkeit einen ruhig atmenden, kontemplativen Grundton verleihen.
Gerade im Kontrast zwischen den biblischen Texten — etwa:
„Nackt bin ich zur Welt gekommen, und nackt verlasse ich sie wieder. Herr, du hast mir alles gegeben, du hast mir alles genommen – dich will ich preisen!“ (Hiob 1,21) — und den volkstümlich geprägten moralischen Kommentaren, wie:
„Wer nicht streithet [sic!] wie ein Mann, hat kein Recht zur Himmelsfron.“
zeigt sich die Vielschichtigkeit der Komposition.
Sie spiegelt den Duktus einer Frömmigkeit, wie sie im ländlichen Umfeld der Esterházy-Höfe gepflegt wurde: eine Mischung aus tiefer Bibelfrömmigkeit und volkstümlich-moralischer Lebensklugheit.
Diese Reibung von gelehrtem und einfachem Ausdruck, von universellem Thema und regionalem Kolorit macht das Werk hoffentlich heute so hörenswert — und die Wiederaufführung zu einem besonderen Moment der innerösterreichischen Musikgeschichte.
Besetzung:
Hiob: Richard Tamas
Eliphas/Leviathan: Andrejus Kalinovas
Hiobs Frau: Dorit Machatsch
Schöpfer: Florian Widmann
Jonas Ensemble – Kornraset Narkmun
Mit freundlicher Unterstützung von


Programmheft
- Der Jammervolle so gedultig als unschuldig-leydende Hussiten Fürst Job, H-Bn Ms.mus III.7 ↩︎